Physiologische Schußzeit, Aufnahme von Daten, Auswertung, 21. Sep. 2016

Hier, in diesem Artikel habe ich im Jahr 2004 ein Verfahren geschildert, die individuelle ideale Schußzeit eines Schützen zu ermitteln. Nun bemerkte ich, dass in "Bogenschießen, Trainings- und bewegungswissenschaftlich Grundlagen",Haidn, Weineck, Tschalova, 2010 Ausgabe 2 Seite 199 genau dieses Verfahren erwähnt wird. Da taucht sogar die "Badewannenkurve" mit den Bezeichnungen der Koordinaten "Winkelausschlag des Bogenarms" und "Haltedauer" auf. Seltsamer Zufall... Egal, mich freut es, wenn ich in Lehrbüchern über Bogensport auch vernünftige Absätze finde.... Grihins....

Was fehlt, ist eine Anleitung quasi in Rezeptform (man nehme....) Ich versuche es mal.

Vorgehensweise

Das Protokoll:

Es kann so aussehen:

Es sind immer zwei Ringe zusammengefasst, also z.B die Zehn und die Neun als "Wertung" Die physiologische Schusszeit ist in Sekundenblöcke aufgeteilt. Die Grenze zwischen zwei Blöcken ist der .,5-Wert. Es ist unzweckmäßig nicht vorhandene Genauigkeit vorzutäuschen. So kommen beispielsweise alle Meßwerte zwischen 1,5s und 2,5s in den Block "2"s
Die Liste obendrüber (gut-mittel-schlecht) wäre eine Möglichkeit für den Schützen, eine subjektive Beurteilung des exekutierten Schusses abzugeben, aber das hat sich bei der praktischen Durchführung als nicht zweckmäßig erwiesen. Man erhält eine Strichliste, die problemlos unter Excel bearbeitet werden kann. Eine Regressionsrechnung mit einer Funktion zweiter Ordnung ist ausreichend.

Durchführung



Ergebnis

So sieht die Liste der Meßwerte aus:

Listemesswerte={2.,9.5},{2.,7.5},{2.,7.5},{2.,5.5},{2.,5.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5}, {3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,9.5},{3.,7.5},{3.,7.5}, {3.,7.5},{3.,7.5},{3.,7.5},{3.,5.5},{4.,9.5},{4.,9.5},{4.,9.5},{4.,9.5},{4.,9.5}, {4.,9.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5},{4.,7.5}, {5.,7.5}

Die geschweifte Klammer umfasst immer ein Meßwertpaar, die erste Zahl ist die Zeitspalte, die zweite die erreichte Ringzahl als Ringzeile. In dem Fall waren es 36 Schuß auf 30m
Die dazugehörige Funktion sieht wie folgt aus:
Ringe->0.344098 + 4.82591 t - 0.698961 t2

Ich habe mit Mathematica von Wolfram Research gerechnet, aber Excel kann es genausogut.

Die ideale Zeit, in der für diesen Schützen die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, den besten Treffer zu erzielen liegt zwischen 3 und 4 Sekunden.

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